Sonntag, 4. Oktober 2015

Was benötigt man wirklich fürs Streetfishing? - Weniger ist mehr!

Beim Streetfishing ist weniger mehr. Davon bin ich fest überzeugt. Während ich am Anfang meiner Stadtangelei mit Kunstködern noch versucht habe, möglichst alle Boxen voller Gummi, Hardbaits und Blech mitzuschleppen, die ich mir mal unbedingt im Laden zulegen musste, liebe ich heute das schmale Marschgepäck. Was sollte also am Wasser dabei sein- und was nicht?



Hier hat Sascha schonmal Einblick in sein Streetfishingsetup gegeben, wenn er in Köpenick unterwegs ist. Ich möchte diese Eindrücke um die Meinigen ergänzen und auf die einzelnen Teile eingehen, die in meiner Schultertasche auf ihren Einsatz warten. Und das ist bereits das Stichwort für meine persönliche Liste:
Leichtes Marschgepäck macht lange Freude am Wasser...

Und wirkt professionell. Wer sein Gewässer kennt, muss nicht unnötig viel mitschleppen. Per Snap habe ich immer ein Handtuch bereit, um die Hände abzuwischen (TM Sascha Gerber)

-Die Schultertasche: beherbergt Alles. Köder, Terminal Tackle (Kleinteile), Zange, Messer usw. Näheres findest du unter dem Bild unten. Ich mag Schultertaschen lieber als Rucksäcke, weil ich so eine Tasche einfach zum öffnen nach vorne drehen kann. Noch unpraktischer als Rucksäcke finde ich Taschen, die man in der Hand tragen muss. Ich nutze ein Modell von Pezon Michel Gunki, es heißt seltsamerweise "Anglerrucksack", obwohl es keiner ist. Rapala bietet mit dem "Shoulderbag" eine ähnliche Tasche, die auch stabiler ist und mehr Platz bereitstellt.. Allerdings trägt sie auch "mehr auf". Die japanische Marke Geecrack bietet ebenfalls ein Shoulderbag an.

Der Kescher: ist 3-teilig und somit kurzgeteilt, das Netz ist gummiert, damit es nicht lange nass bleibt und nicht stinkt. Ich nutze einen "DAM Ultrastrong". Diesen trage ich mithilfe eines Schultergurtes einer Reisetasche- einfach mit den Karabinern oben beim Sprengring einhängen, unten hält er am Gummi des Stiels. Früher habe ich manchmal auf Coolnessgründen auf einen Kescher verzichtet. Daraus resultierten dann wahnsinnig uncoole Aktionen mit Verrenkungen zum Wasser hin sowie in der Luft abgerissenen Fischen.

Die Rute und Rolle: ist den Zielfischen angepasst, logisch. Dabei nutze ich entweder eine Baitcast -oder Stationärkombo. Und habe am Wasser immer nur eine Kombo dabei, evtl ist im Auto noch eine schwerere/leichtere Kombo, um etwas flexibler zu sein. Sollte ich mit dem Fahrrad ans Wasser kommen, habe ich die Kombo in einer Rutentasche zum Umschnallen dabei. Die aktuelle Kombo stimme ich auf meine Köder ab, die ich vor Allem fischen will. Meist nehme ich eine Rute bis 2 Meter mit ca. -15 echten Gramm bzw. 1/2 oz. Die Aktion geschieht im ersten 1/3 der Rute, damit ist sie weder zu straff noch zu weich für verschiedene Köder. Ich bin somit für Barsch, Rapfen und Zander gerüstet, die hier die Hauptbeute bilden. Mit der Rute lassen sich Twitchbaits twitchen, Crankbaits cranken, Spinnerjigs spinnen und Gummis gummieren.
Die Rolle ist eine Baitcaster in ca. 50er bis 100er Größe, oder eine Stationäre in 1000er bis 2500er Größe (wenn man von Shimanogrößen ausgeht). Geflochtene mit ca. 6-8 KG Tragkraft oder Mono 0,20 mm bilden die Leitung zum Fisch. Die Mono nutze ich zum twitchen auf Barsch.  Am Ende des Artikels findest Du einige Kombos, die ich so nutze. Damit will ich eine kleine Entscheidungshilfe für passende Zusammenstellungen bieten (Bei Geflochtener natürlich immer ein Mono-oder FC Vorfach nutzen).

Vergiss nicht, deine Box mit geilen Aufklebern zu tunen!
Die Schultertasche beinhaltet nur eine Box, darin finden sich Twitchbaits, Cranks, Topwaterköder,Spinnerjigs sowie geriggte Gummis für Barsch und Zander. Zusätzlich Bullets und Dropshotbleie bis 10g, Perlen aus Plastik (die machen die Schnur nicht kaputt). In der Tasche liegen zusätzlich die Angelpapiere, eine Zange mit Klemmverschluss, Lockstoffpasten, Snaps, Offsethaken, einzelne Gummis für Rigs, ein Taschenmesser und ein Fischbetäuber, Verschiedene Durchmesser FC (0,17- 30 mm), ein Sturmfeuerzeug zum Abbrennen von Schnurenden an der Montage und Kleinteile wie Bulletstopper bereit.

Die Polbrille wird der Sonneneinstrahlung angepasst, dazu kommt evtl. eine Kappe und ein Halstuch
Ein paar Gedanken noch zu den Ködern: Versuche dich hierbei etwas einzuschränken. Deine Dauerbrenner sollten natürlich mit- und vielleicht ein paar Exoten, die Du schon lange in den Boxen zu hause lagerst?. Ich passe die Ködergröße nicht mehr so klassisch der Jahreszeit an, wie ich das früher gemacht habe. Auch im Herbst sind ein paar 2 Inch Gummis immer dabei , im Sommer gehe ich auch gerne mit 10 cm Subsurfacelures auf Barsch. Meine Erfahrung ist: je klarer das Wasser, desto kleiner sollte der Köder sein, unabhängig der Jahreszeit.


Beispielkombos fürs Streetfishing mit unterschiedlichen Köderschwerpunkten und in unterschiedlichen Preisklassen. Am liebsten nutze ich im Moment die Brave/Chronarch51 Kombo:

-Brave ml BC mit Shimano Chronarch 51/ Gliss 0,12
-Graphiteleader Velove Neo ml BC mit Shimano Core 51/ Climax Touch 8Braid 0,12
-Majorcraft Volkey ul BC mit Abu Revo MGX /Climax Touch 8 Braid 0,12
-Tailwalk Gekiha m BC mit Calcutta conquest 51/ Stroft Mono 0,20
-Abu Revo Premier mit Tailwalk Muddy m / Climax Touch 8 Braid 0,14 

-Fox Rage Terminator Shad Jigger 2,15m mit Shimano Stella 2500 /Daiwa 8Braid 0,14
-Abu Garcia Rocksweeper 2,10 m Spinning mit Mitchell mag pro Extreme 1000/ Daiwa 8Braid 0,14
-Brave Spinning L mit Mitchell mag pro Extreme 500/ Berkley Nanofil 0,12
-Favourite Vizor ul mit Mitchell Mag pro Extreme 200 /Berkley Nanofil 0,10
-Berkley  Ripple pro alte Serie 2,07m  -35g. mit Mitchell mag pro lite 1000 / Climax touch8 0,14

Vielen Dank für den Besuch dieses Artikels.
Stadtangelnde Grüße,
Dennis.