Lange hatte ich nach der richtigen Rute für mein "Allround - Streetfishing" gesucht. Mir schwebte für diese Angelei lediglich eine einizige Rute vor, denn auf den City-Touren hatte ich keine Lust für jeden Zweck jeweils eine andere Combo im Gepäck mit mir herum zu tragen. So sollte meine Rute alle gängigen Methoden beherrschen, mit der man in der Stadt die Räuber zum Landgang überreden kann.
Mit dem Gufi,- und Wobblerangeln und auch mit Topwaterködern wollte ich den Fischen auf die Flossen rücken. Dazu wollte ich Gummiköder jiggen, Wobler twitchen und Topwaterköder "Walking the Dog" führen können. Zudem kam noch, dass ich Köder verschiedener Gewichtsklassen mit dieser Rute fischen wollte. Die EierlegendeWollMilchSau, Ihr werdet sicher mit dem Kopf schütteln und sagen, soetwas ist nicht zu finden. Ich habe für meine Ansprüche genau diese Rute gefunden, in Form der FSO-622M von Abu Garcia.
Mit dem Gufi,- und Wobblerangeln und auch mit Topwaterködern wollte ich den Fischen auf die Flossen rücken. Dazu wollte ich Gummiköder jiggen, Wobler twitchen und Topwaterköder "Walking the Dog" führen können. Zudem kam noch, dass ich Köder verschiedener Gewichtsklassen mit dieser Rute fischen wollte. Die EierlegendeWollMilchSau, Ihr werdet sicher mit dem Kopf schütteln und sagen, soetwas ist nicht zu finden. Ich habe für meine Ansprüche genau diese Rute gefunden, in Form der FSO-622M von Abu Garcia.
Review Abu Garcia Fantasista Oren´ji MGS 622M
Vorweg, in diesem Review möchte ich mich mehr dem "Charakter" der Rute widmen und weniger auf die Ausstattung und Details eingehen. Zu diesem Zweck möchte ich auf die Fotostory zu dieser Rute verweisen:
Ich fische diese Rute seit Beginn dieser Raubfischsaison. Ich bin über Umwege an diese Rute gekommen. Ursprünglich sollte es einmal die fast schon legandäre Abu Garcia Fantasista Red werden, aber das ist eine andere Geschichte. Gedacht war diese Angelrute ursprünglich einmal nur für das feine Barschangeln in und um Berlin. Da hatte ich aber scheinbar die Rechnung ohne den Wirt bzw. die Fantasista Oren´ji MGS gemacht.
Mutig war es schon, hatte ich mir die Oren´ji MGS als Spinning- Version doch aufgrund nur zwei gelesener Reviews kommen lassen. Okay, ich gebe zu diese Reviews waren nicht von irgendwem sondern von den ehemaligen Teamanglern von Berklay Jochen Diekmann und Johannes Dietel.
In den Reviews wurde die Rute in den höchsten Tönen gelobt, ich musste die Rute wirklich selber ausprobieren!
Nach reichlicher Überlegung habe ich mir die Oren´ji MGS als 622M Version bestellt. Diese hat ein Wurfgewicht von 5- 25 Gramm und ich war gesapnnt ob sich mit dieser Rute Differenzen zu meiner Lightfischerei mit Ködern ab 2 Gramm auftun würden.
Die Erfahrungen in diesem Review habe ich an vielen guten aber auch schlechten Angeltagen gesammelt, sodass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass diesem Artikel Langzeiterfahrung mit dieser Rute zu Grunde liegt.
Die Erfahrungen in diesem Review habe ich an vielen guten aber auch schlechten Angeltagen gesammelt, sodass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass diesem Artikel Langzeiterfahrung mit dieser Rute zu Grunde liegt.
Am Wasser
Pünktlich zum Beginn der neuen Raubfischsaison 2013 war die Rute am
Start und wurde natürlich gleich ans Wasser ausgeführt. Während des
ersten Einsatzes mit der neuen Rute auf Barsch wurde mir recht schnell
klar, was ich da wirklich in der Hand hielt.
Keine gewöhnlich Lightrute, die viel zu schade schien um diese nur für die City-Angelei auf Barsche ein zu setzten, denn diese Rute wollte Power.
An dieser Stelle vielleicht ein kleiner Vergleich, der hoffentlich das Potential dieser Rute zu unterstreichen versteht.
Natürlich, ein Sportwagen fährt sich super auch mit 30 km/h durch eine verkehrsberuhigte Zone, spielt man aber mit dem Gaspedal hört man den 8-Zylinder Motor schnaufen, dessen sonorer Sound einer Stimme gleicht die sagt: "Gaspedal, Dein bester Freund ist das Gaspedal".
Ich hoffe Ihr wisst an dieser Stelle den Vergleich richtig ein zu ordnen.
Um das wirkliche Potential dieser Rute herauszufinden und um fundiertes Wissen für dieses Review erarbeiten zu können, ging es mit ihr an den Tegeler See auf alles was ging.
Hechte, Zander, Rapfen und gute Barsche sind im Tegeler See zu Hause, sodass bei einem größeren Fisch, Distanzwürfen und Drills in weiterer Entfernung die Rute eine Chance hatte wirklich zu zeigen was sie kann.
Angeln auf alles was geht |
Wurf um Wurf, Köder um Köder, es ist wirklich ein Genuss mit dieser Rute zu werfen.
Von Kleinstködern ab zwei Gramm bis hinauf zu Ködern um die 15 Gramm wirft diese Rute wirklich alles ohne Fehl und Tadel, sogar die Kleinstköder in ansehnlichen Wurfweiten. Grund dafür ist das besondere Micro Guide Ringsystem.
MGS am Gliedermaßstab |
Fisch
Wie schon eingangs erwähnt wollte ich mit dieser Rute provokativ auf fast alles Fischen was in unseren Gewässern Fisch als Hauptnahrungsquelle ansieht.
Hechte wollte ich dabei wenn möglich auf Distanz fangen, Barsche mit kleinen Ködern auf mittlerer Entfernung bzw. im Nahbereich und Rapfen mit Oberflächenködern überall dort wo ich sie vermutete. Der Zander sei an dieser Stelle einmal ausgenommen, da in dieser Saison mein erster Zander immer noch auf sich warten lässt!
Hecht
Hecht
Hechte wollte ich auf Distanz fangen um feststellen zu können, ob ein Anhieb dieser Rute bei einem Biss auf große Distanz einfach verpufft oder souverän in Fisch verwandelt werden konnte. Mein Plan ging auf, ich konnte im Laufe dieses "Langzeittesst" einige schöne Fische auf Distanz verhaften. Mit dieser Rute kann man Bisse auf Distanz ohne Kompromisse parieren und in Fisch verwandeln. Selbst bei 30 Meter oder mehr, kommt der Anhieb knallhart am Ende der 0,12er Geflechtleine an und torpediert den Haken ins Fischmaul, sagenhaft!
Der größte Hecht, den ich mit dieser Rute fangen konnte stellt auch gleichzeitig meinen PB-Hecht dar. Gezielt lassen sich Fische dieser Größe mit der Rute ausdrillen, wobei die Fluchten sehr gut durch die Spitzenaktion abgefangen werden.
Hecht auf Distanz gefangen, 68 cm PB |
Für Hecht (jedenfalls bis zu einer Größe von knapp 70 cm) ist diese Rute auch für die Angelei auf Distanz sehr gut geeignet. Ob Gummifisch oder Wobbler, ich war in beiden Fällen erfolgreich. Sie besitzt genug Reserven um Hechte dieser Größe dirigieren zu können, ohne dass diese dabei machen was sie wollen. Wohlgemerkt, ich kann hier nur von Hechten bis knapp 70 cm reden.
Barsch
Das Barschangeln, für die ich diese Rute eigentlich einmal zugelegt hatte stellt natürlich keine Probleme dar, egal mit welchen Ködern. Ob Gummi oder Kleinstwobbler ab 2 Gramm, es funktioniert, für mein Empfinden, alles sehr serh gut. Kleine Wobbler und Gummifische um 3,5 cm mit 2 Gramm Jigkopf, die Rute fühlt sich auch in diesem Gewichtsbereich pudelwohl. Durch die sehr feinfühlige Spitzenaktion schlitzen die Barsche mit ihrem weichen Maul nicht aus.
Ich konnte in dieser Saison mein Barsch-PB von 34 cm aus 2011 auf 39 cm erhöhen.
Barsch PB, 39 cm, gefangen mit der Oren´ji 662M MGS |
Für mich war also damit auch bewiesen, dass die Oren´ji MGS auch mit den feinen Barschmäulern fertig wird. Den Barsch konnte ich unter einem Boot mit einem Megabass FX9 überlisten. Der Fisch musste aus der "Gefahrenzone" herausdirigiert werden. Dies gelang ausgesprochen gut ohne dass der Fisch ausschlitzte!
Rapfen
Der Rapfen ist ein sehr spannender Fisch, der von vielen Raubfischanglern leider immer noch zu unrecht verkannt wird. Ich habe noch nie solche harten Bisser erlebt wie beim gezielten Angeln auf Rapfen. Zum Rapfenanglen verwende ich hauptsächlich Stickbaits, also Oberflachenköder die auf oder kurz unter der Wasseroberfläche laufen. Um diese Köder durch den typischen "Walking the Dog Style" zu animieren dürfen die Ruten in der Spitze nicht zu schwabbelig sein, da sonst die Bewegungsenergie unkontrolliert verpufft und nicht am Köder ankommt. Andereseits bedeutet eine zu straffe Spitze die Gefahr von Schnurbruch, da trotz gut eingestellter Bremse, die Energie bei einer Attacke vom Rutenblank abgefedert werden muss. Ihr seht es ist icht so ganz einfach da ein gutes Mittel zu finden. Aber auch hier hat die Rute eine sehr gute Figur gemacht.
Ich konnte in dieser Saison meine ersten Rapfen zwischen kurz unter sechszig bis knapp über siebzig fangen, alles auf Oberflächenköder und mit einer sehr guten Bissausbeute ohne Schnurbruch!
Oren´ji Rapfen |
Fazit
Die Oren´ji 662M MGS ist für mich wirklich die EierlegendeWollMilchSau. Sie erfüllt für mich kompromisslos die Kombination aus "Hart bis Zart". Das Köderspektrum ist in meinen Augen zwischen 2 bis 16 Gramm für Dauerbelastung angesiedelt. Darüber und darunter funktioniert es, aber mit Einschränkungen. Die Oren´ji MGS ist top verarbeitet, wenn auch die orangegoldenen Applikationen Geschmackssache sind. Durch die sehr kleinen Ringe des MGS hat man das Problem, dass man selbst kleine Einhänger der Größe S nicht durch die Ringe durchfädeln kann, was im Umkehrschluss bedeutet dass man den Einhänger bei jedem Einsatz am Wasser neu anbinden muss. Große Knoten, die die Hauptschnur mit Vorfach verbinden machen manchmal die Würfe "hakelig". Der Griff aus EVA ist sehr griffig und ergonomisch geformt.Auf den typischen Skeletor-Griff einiger Fantasista Modelle wurde hier verzichtet. Kleiner Wehrmutstropfen - durch die spezielle Bauform des neuen Griffes ist dieser nicht in der Lage uneingeschränkt alle Rollenfüße fest am Rutenblank zu verschrauben. Bei zu kleinen Rollenfüßen schlägt der sclägt der schraubbare Teil des Griffes bereits am Mittelteil an, bevor der Rollenfuß fest arretiert ist.
Zu kleine Rollenfüße passen nicht! |
Pro:
- absolut geniales Ködergefühl sowohl bei Gummifischen als auch bei Wobblern
- sehr flexibeler Wurfgewichtsbereich
- sehr weite Würfe auch mit kleinen Ködern
- Gute Reserven auch für stärkere Fisch
- sehr sensible Spitze zum drillen von Fischen mit empfindlichen Mäulern
- Sehr gut für das Angeln mit Oberflächenködern bis rd. 13 Gramm geeignet.
- Zu kleine Rollenfüße werden nicht fest arretiert
- Selbst Einhänger der Größe S können nicht durch die Ringe des MGS gefädelt werden
- Zu große Knoten zwischen Vorfach und Hauptschnur kann die Wurfeigenschaften negativ beeinflussen.
- Recht hoher Preis
Alle Angaben hier sind nach meinem Empfinden entstanden und ich habe versucht möglichst neutral bei der Beurteilung zu bleiben.
Trotz der recht vielen "Contras" möchte ich dieser Rute 4 von 5 möglichen Punkten geben. Letztendlich kann man durch geschicktes Handling bis auf den Preis alle "Contras" fast eliminieren. Andersherum gesagt, wen es nicht stört bei jedem Einsatz den Einhänger neu anzubinden oder sehr filigrane Knoten zu machen, der ist seiner Traumrute schon ein großen Schritt näher gekommen. Wer dann beim Rollenkauf auch noch ein wenig auf den passenden Rollenfuß achtet, dem sei diese Rute wärmstens ans Herz gelegt. Natürlich ist mir aber klar, dass nicht jeder zwischen 300 und 400 Euro für eine Rute ausgeben kann!
Wie Eingangs erwähnt wäre ich unter normalen Umständen auch nicht im Besitz dieser Rute!
Für mich ist diese Rute ein ständiger Begleiter geworden, wenn es auf Barsch und Co. gehen soll aber ständig mit Überraschungsgegner wie Hecht und Rapfen gerechnet werden muss.
Mittlerweile fische ich mit dieser Rute auch gezielt auf Hecht und Rapfen mit Ködern bis 15 Gramm.
Ich hoffe es hat Spass gemacht und wünsche ind diesem Sinne, tigth Lines.
Euer Sascha!