In letzter Zeit komme ich sehr wenig zum Angeln. Stress im Job, Stress beim Umzug und weil das natürlich
nicht genug ist findet sich zu wenig Zeit für meine Freundin, sodass unsere Beziehung
zu kurz kommt. Deshalb war ich sehr überrascht, als mich meine Freundin neulich fragte, ob wir nach dem Feierabend eine Runde aufs Boot
wollen. Bei mir klingelten alle Glocken, in meinen Augen sah man wohl
nur Angelruten und ich sagte zu. Mit den Gedanken zu der abendlichen
Angelsession verging die Zeit rasend schnell, sodass ich sogar zu spät zum
Treffpunkt kam.
Auf geht’s!
Durch meine ständigen Überstunden war nicht nur meine
Freundin tierisch sauer weil sie wieder einmal warten musste, mich hat es auch
angekotzt, denn so blieben nur ungefähr 1,5 Stunden Zeit um zu angeln. Das Boot
war schnell „beladen“ und ab ging es auf den See. Doch ich war total kaputt vom
Tag, sodass ich total unmotiviert war. Doch plötzlich, wie per Knopfdruck, fing
es an einer Stelle mächtig an zu rauben. Immer und immer wieder sprangen
etliche Kleinfische aus dem Wasser. So dauerte es nicht lange, bis die Rute von
meiner Freundin krumm war. Immerhin war sie die einzige, die ihren Köder
auswarf. Der erste Rapfen konnte ihrem Pointer nicht widerstehen.
Voller Freude
über diesen Fang, warf sie sofort wieder aus. BAM! Und wieder bekam sie eine
heftige Attacke. Leider hing der Fisch jedoch nicht und meine Freundin hat
angefangen wild herum zu fluchen. Ehrgeiz macht sich bei ihr breit. Sehr
erstaunt hab ich es genossen ihr beim Angeln zu zuschauen, und dann hat es
wieder geknallt. Diese Attacke war so heftig, dass man gesehen hat, ohne zu
übertreiben, dass ihr die Rute fast aus der Hand gerissen wurde. Guck an! Die
Rapfen waren also wieder mal so richtig in Fahrt. Meine Freundin konnte so
Rapfen Nummero 2 verbuchen.
Immer noch
total unmotiviert lag ich im Boot, und konnte nur über das ehrgeizige Fluchen
meiner Freundin lachen, die nach kurzer Zeit wieder zwei heftige Attacken auf
ihren Pointer bekam. Als wenn sie mir darauf antworten wollte, war die Rute
schon wieder krumm. „Kann doch nicht sein“, dachte ich mir. Nummer 3! Jetzt
dachte ich mir aber, jetzt muss ich wenigstens einen rausholen, der für die Ehre
ist. Doch plötzlich biss nichts mehr. Naja wie soll es auch sein, wenn ich
meine Rute aufbaue. Doch irgendwie packte mich der Ehrgeiz, nachdem meine
Freundin so super vorgelegt hat. Doch es passierte nichts mehr. Meine Freundin
hatte genug und packte ihre Rute bei Seite, und ich warf meinen Köder immer und
immer wieder vergeblich ins Wasser. Ein Köderwechsel brachte dann aber Bewegung
ins Spiel. Ich bekam zwei heftige Attacken, wovon bei einer mir mein Köder
regelrecht um die Ohren flog. Anstatt jedoch den Köder langsamer zu führen, gab
ich so richtig Gas. Und siehe da! Die nächste Attacke hing und der erste Rapfen
fand den Weg für mich ans Boot. Auf einmal hell wach, flog mein Köder erneut
ins Wasser. Und da ist es wieder. Das Gefühl frei zu sein. Das Gefühl alleine
auf der Welt zu sein. Das Gefühl keine Sorgen mehr zu haben.
Doch meine
Gedanken von diesem tollen ersten Drill wurde von einem weiteren unterbrochen.
Fisch Nummer 2 hing am Haken. Die Rapfen liefern zur Zeit einen sagenhaften
Drill, sodass das Angeln auf die Silberpfeile wiedermal zur Sucht wird. So
verging die Zeit rasend schnell und plötzlich war es dunkel. Aber irgendwie
lieg ich noch mit einem Fisch hinten. Also ging es für mich weiter. Meine
Freundin freute sich zwar, aber hatte dennoch keine Lust mehr zu angeln. Meine
Chance für den Ausgleich. Und wieder führte ich meinen Köder schnell, dass mir
das Handgelenk schon fast weh tat. Dann war es soweit und ein weiterer Rapfen
attackierte meinen Köder und sprang komplett aus dem Wasser. Mit dem Gefühl dass
diese Attacke eh daneben ging und in Gedanken beim Fischen auf Marlin oder
Tarpoon dauerte es ein paar Kurbelumdrehungen, dass ich wieder Kontakt bekam.
Und siehe da, der Fisch hing! Aber wie, das sollte ich jedoch erst bei der
Landung feststellen. Im Drill sah ich schon, dass dort was nicht stimmt. Es sah
so aus, als wäre der Fisch von außen gehakt. Nach einem fantastischen Drill lag
der 3. Rapfen für mich, und der 6. Insgesamt im gummierten Kescher. Doch was
ich dann sah, war äußerst komisch. Der Rapfen hatte meinen Köder so heftig
attackiert, dass der Köder aus den Kiemen wieder heraus trat und in der Seite
hing. Schnell wurde der Köder abgeschnitten und die Schnur durchs Maul wieder
heraus gezogen. Da hab ich den Ausgleich doch noch geschafft. Wär es jedoch
nach mir gegangen, wär ich die ganze Nacht auf dem See geblieben, und hätte
gepeitscht, gepeitscht und weiter meine Köder raus gepeitscht. Aus dem
magischen „letzten Wurf wurden dann
schnell 10 Würfe, und beim 10. Wurf knallte es wieder. So hatte ich doch noch 4
sensationelle Drills gehabt und meine Freundin 3, die uns unheimlich viel Spaß
bereitet haben.
Endstand 4:3 für mich, so hab ich die Ehre doch noch gerettet. Wir hatten einen tollen Abend, doch die Entspannung ist in Stress, Ärgernis über Fehlattacken die ja doch immer wieder aufs neue Nerven zerreißend sind und Ehrgeiz unter gegangen!
PS: Leider musste ich zu spät feststellen, dass viele unserer gemachten Fotos nicht wirklich vorzeigbar sind, deswegen gibt es in diesem Beitrag leider nur "exemplarische Bilder", die aber dennoch zeigen wie toll dieser Abend mit meiner Freundin war!
Toller Rapfen meiner Freundin |
...und wieder hat sie zugeschlagen |
Das Gefühl, frei zu sein! |
Toller Rapfen, super Drill |
Endstand 4:3 für mich, so hab ich die Ehre doch noch gerettet. Wir hatten einen tollen Abend, doch die Entspannung ist in Stress, Ärgernis über Fehlattacken die ja doch immer wieder aufs neue Nerven zerreißend sind und Ehrgeiz unter gegangen!
PS: Leider musste ich zu spät feststellen, dass viele unserer gemachten Fotos nicht wirklich vorzeigbar sind, deswegen gibt es in diesem Beitrag leider nur "exemplarische Bilder", die aber dennoch zeigen wie toll dieser Abend mit meiner Freundin war!