Samstag, 10. August 2013

Entspannung mal auf eine stressige Art

In letzter Zeit komme ich sehr wenig zum Angeln. Stress im Job, Stress beim Umzug und weil das natürlich nicht genug ist findet sich zu wenig Zeit für meine Freundin, sodass unsere Beziehung zu kurz kommt. Deshalb war ich sehr überrascht, als mich meine Freundin neulich fragte, ob wir nach dem Feierabend eine Runde aufs Boot wollen. Bei mir klingelten alle Glocken, in meinen Augen sah man wohl nur Angelruten und ich sagte zu. Mit den Gedanken zu der abendlichen Angelsession verging die Zeit rasend schnell, sodass ich sogar zu spät zum Treffpunkt kam.  

Auf geht’s!
Durch meine ständigen Überstunden war nicht nur meine Freundin tierisch sauer weil sie wieder einmal warten musste, mich hat es auch angekotzt, denn so blieben nur ungefähr 1,5 Stunden Zeit um zu angeln. Das Boot war schnell „beladen“ und ab ging es auf den See. Doch ich war total kaputt vom Tag, sodass ich total unmotiviert war. Doch plötzlich, wie per Knopfdruck, fing es an einer Stelle mächtig an zu rauben. Immer und immer wieder sprangen etliche Kleinfische aus dem Wasser. So dauerte es nicht lange, bis die Rute von meiner Freundin krumm war. Immerhin war sie die einzige, die ihren Köder auswarf. Der erste Rapfen konnte ihrem Pointer nicht widerstehen.

Toller Rapfen meiner Freundin
Voller Freude über diesen Fang, warf sie sofort wieder aus. BAM! Und wieder bekam sie eine heftige Attacke. Leider hing der Fisch jedoch nicht und meine Freundin hat angefangen wild herum zu fluchen. Ehrgeiz macht sich bei ihr breit. Sehr erstaunt hab ich es genossen ihr beim Angeln zu zuschauen, und dann hat es wieder geknallt. Diese Attacke war so heftig, dass man gesehen hat, ohne zu übertreiben, dass ihr die Rute fast aus der Hand gerissen wurde. Guck an! Die Rapfen waren also wieder mal so richtig in Fahrt. Meine Freundin konnte so Rapfen Nummero 2 verbuchen.

...und wieder hat sie zugeschlagen
Immer noch total unmotiviert lag ich im Boot, und konnte nur über das ehrgeizige Fluchen meiner Freundin lachen, die nach kurzer Zeit wieder zwei heftige Attacken auf ihren Pointer bekam. Als wenn sie mir darauf antworten wollte, war die Rute schon wieder krumm. „Kann doch nicht sein“, dachte ich mir. Nummer 3! Jetzt dachte ich mir aber, jetzt muss ich wenigstens einen rausholen, der für die Ehre ist. Doch plötzlich biss nichts mehr. Naja wie soll es auch sein, wenn ich meine Rute aufbaue. Doch irgendwie packte mich der Ehrgeiz, nachdem meine Freundin so super vorgelegt hat. Doch es passierte nichts mehr. Meine Freundin hatte genug und packte ihre Rute bei Seite, und ich warf meinen Köder immer und immer wieder vergeblich ins Wasser. Ein Köderwechsel brachte dann aber Bewegung ins Spiel. Ich bekam zwei heftige Attacken, wovon bei einer mir mein Köder regelrecht um die Ohren flog. Anstatt jedoch den Köder langsamer zu führen, gab ich so richtig Gas. Und siehe da! Die nächste Attacke hing und der erste Rapfen fand den Weg für mich ans Boot. Auf einmal hell wach, flog mein Köder erneut ins Wasser. Und da ist es wieder. Das Gefühl frei zu sein. Das Gefühl alleine auf der Welt zu sein. Das Gefühl keine Sorgen mehr zu haben.

Das Gefühl, frei zu sein!
Doch meine Gedanken von diesem tollen ersten Drill wurde von einem weiteren unterbrochen. Fisch Nummer 2 hing am Haken. Die Rapfen liefern zur Zeit einen sagenhaften Drill, sodass das Angeln auf die Silberpfeile wiedermal zur Sucht wird. So verging die Zeit rasend schnell und plötzlich war es dunkel. Aber irgendwie lieg ich noch mit einem Fisch hinten. Also ging es für mich weiter. Meine Freundin freute sich zwar, aber hatte dennoch keine Lust mehr zu angeln. Meine Chance für den Ausgleich. Und wieder führte ich meinen Köder schnell, dass mir das Handgelenk schon fast weh tat. Dann war es soweit und ein weiterer Rapfen attackierte meinen Köder und sprang komplett aus dem Wasser. Mit dem Gefühl dass diese Attacke eh daneben ging und in Gedanken beim Fischen auf Marlin oder Tarpoon dauerte es ein paar Kurbelumdrehungen, dass ich wieder Kontakt bekam. Und siehe da, der Fisch hing! Aber wie, das sollte ich jedoch erst bei der Landung feststellen. Im Drill sah ich schon, dass dort was nicht stimmt. Es sah so aus, als wäre der Fisch von außen gehakt. Nach einem fantastischen Drill lag der 3. Rapfen für mich, und der 6. Insgesamt im gummierten Kescher. Doch was ich dann sah, war äußerst komisch. Der Rapfen hatte meinen Köder so heftig attackiert, dass der Köder aus den Kiemen wieder heraus trat und in der Seite hing. Schnell wurde der Köder abgeschnitten und die Schnur durchs Maul wieder heraus gezogen. Da hab ich den Ausgleich doch noch geschafft. Wär es jedoch nach mir gegangen, wär ich die ganze Nacht auf dem See geblieben, und hätte gepeitscht, gepeitscht und weiter meine Köder raus gepeitscht. Aus dem magischen „letzten Wurf wurden dann schnell 10 Würfe, und beim 10. Wurf knallte es wieder. So hatte ich doch noch 4 sensationelle Drills gehabt und meine Freundin 3, die uns unheimlich viel Spaß bereitet haben.


Toller Rapfen, super Drill

Endstand 4:3 für mich, so hab ich die Ehre doch noch gerettet. Wir hatten einen tollen Abend, doch die Entspannung ist in Stress, Ärgernis über Fehlattacken die ja doch immer wieder aufs neue Nerven zerreißend sind und Ehrgeiz unter gegangen!

PS: Leider musste ich zu spät feststellen, dass viele unserer gemachten Fotos nicht wirklich vorzeigbar sind, deswegen gibt es in diesem Beitrag leider nur "exemplarische Bilder", die aber dennoch zeigen wie toll dieser Abend mit meiner Freundin war!