Mittwoch, 15. Mai 2013

Tag 3

Der dritte Tag meiner Tour, für die ich mir im übrigens extra ein paar Tage frei genommen hatte, fand auch wieder auf dem zweitgrößten berliner See statt. Los ging es an diesem Tag gegen elf. Das Wetter sah vielversprechend aus, ein Mix aus Sonne und Wolken mit leichter Briese. Natürlich hatte ich für diesen Tag schon meine Köderauswahl getroffen. Der Megabass FX9 hatte es mir einfach angetan und natürlich hoffte ich auch damit heute den einen oder anderen schönen Fisch überlisten zu können.
Gut vorbereitet ging es an den ersten Spot, erster Fischkontakt, verpennt, Fisch weg! Dann ging eine Weile nichts mehr und schweren Herzens tauschte ich den Megabass FX9 gegen einen Squirrel 67 als DD in der Farbe Perch. Dieser ging deutlich tiefer als der FX9. Dritte Wurf, bäääm, Anhieb und der Fisch hing. Das schien ein etwas besserer Fisch zu sein, kein ganz großer aber auch keiner, der gerade über dem Schonmaß war. Meine Knie wurde ein wenig wabbelig, hatte ich doch gerade meinen Hecht PB im Drill. Nagut ich gebe zu, den zu toppen war nicht all zu schwer! Nach zwei kurzen aber heftigen Fluchten war der Fisch zu sehen! Schonend gelandet konnte ich mich über meinen ersten Ü65 Hecht freuen!

Hecht 68 cm, mein Hecht PB, für mich ein Riesenfang!
Der Tag hatte gerade angefangen und ich hatte persönlich für mich schon wieder alles erreicht was ich wollte. Okay ich gebe zu ich bin auch ein bescheidener Angler :-)
Nach dieser persönlichen "Gefühlsachterbahn" ging es zum nächsten Spot wo wir leider keinen Fisch mehr ans Band bekamen. Es sollte zum nächsten Spot gehen, der Anker war geliftet, der Motor angeschmissen und der Gang eingelegt, aber wir kamen nicht von der Stelle, was war denn jetzt los? Motorschaden war es nicht, denn das Ding lief ja! Getriebeschaden unwahrscheinlich, denn die Gänge ließen sich einlegen! Trotzdem wussten wir nicht weiter! Mein Gastgeber zückte das Handy und rief einen Kumpel an, seines Zeichen Mechaniker, der auch prompt kam und uns abschleppte.
Kurzerhand wurde provisorisch eine kleine "Werkstatt" im freien aufgebaut und die Schiffsschraube von der Antriebswelle demontiert und dann bröselte es schon! Der Mitnehmerstift, welcher über die Welle die Kraft auf die Schiffsschraube übertragt war gebrochen. Einerseits dient solch ein Mitnehmerstift als Kraftübertragungsglied, andererseits aber auch als Sollbruchstelle, wenn mit der Schraube auf Grund gelaufen wird, was hier der Fall gewesen sein könnte. Ein guter Mechaniker kann improvisieren und so "bastelten" wir aus einem Nagel mit entsprechendem Durchmesser den Mitnehmerstift. Schraube wieder und der Motor war fit. Leider hatten wir die Zeit dabei etwas aus dem Auge verloren und so ging es erst am späten Nachmittag zum nächsten Spot. Mein Köder der Gunst war, ihr werdet es erraten, natürlich der FX9. Nun hörte man wieder das gewohnte "peitschen" der Rute. Als mein Köder auf der Wasseroberfläche ließ ich ihn kurz stehen und "twitchte" ihn darauffolgend an. Sofort gab es einen Ruck in der Rute, Fisch!
Zum Vorschein kam dieser Fisch hier...

Gut 60er Hecht
Nach diesem Fisch wurde es langsam schummerig, so dass wir im Begriff waren gen Heimat zu schippern. Als der Köder mit dem letzten Wurf die Wasseroberfläche erreichte, konnte ich das Wasser explodieren sehen und peng, Fisch hing. Ich kannte dieses agressive Verhalten von meinem letzten Rapfen und befürchtete wieder diesen Fisch während der Schonzeit als Beifang. Und tatsächlich, ein Rapfen! Die für mich bis dato schoneste Methode den Fisch zu landen war mit Lipgrip und gleichzeitigem unterfassen unter den Bauch, doch auch hier bin ich mittlerweile wieder einmal eines besseren belehrt worden!

Rapfen, spekulativ kurz über 60 cm
Nach diesem Fisch ging für mich ein toller Tag zu Ende. Wir hatten auf dem Boot zu dritt an diesem Tag 7 Fische der unterschiedlichsten Größen.
Ein paar Tolle Tage gingen damit für mich zu Ende. Insgesammt hatte ich an diesen drei Tagen sechs Hechte und zwei Rapfen, allerdings kaum Barsche. Meine Mitangler waren etwas Kamerascheu, deshalb sind nur von mir die Fänge zu sehen. Wir hatten Fische bis 90 cm auf Gummi und Wobbler.

Fazit:
  • Die Fantasista Oren´ji MGS Spin 5-25 Gramm ist der absolute Hammer! Selbst auf Distanz von 30 Metern und mehr hat die Rute beim Nschlag genug Reserven um den Haken ins Hechtmaul zu treiben.
  • Der Megabass FX9 war an diesen drei Tage eine absolute Bank in Sachen Hecht, es werden definiv weitere Farben den Weg in meine Köderbox finden.
  • Die Landung eines Fisches mit dem Lipgrip ist gut und schön, bei falscher Anwendung jedoch, kann da so einiges daneben gehen.
  • Auch die Handlandung will gelernt sein um sich blutige Finger ersparen zu können! Da passt der Artikel aus dem Barsch-Alarm Forum sehr gut : Handlandung Pro und Contra
  • Beim Angeln sollte die Nachaltigkeit als oberste Priorität gesehen werden, wenngleich natürlich der böse Schelm nun behaupten mag, dass man erst gar nicht angeln gehen, bzw. Erinnerungsfotos von Fischen machen sollte. Wer allerdings Pro und Contra im Sinne der Nachhaltigkeit, der Natur und vorallem des Fisches abzuwägen versucht und danach handelt, dem ist meines Erachtens nichts vorzuwerfen.
Weil es so schön war, hier mein PB-Hecht noch einmal auf einem etwas "aufgepeptem" Bild, entstanden mit Photoshop CS5 im sogenannten "Grunge Effekt".


Ich hoffe, es hat Euch ein wenig Freude gemacht und würde mir auch Eure Nachhaltigkeit im Sinne des Fisches und der Natur wünschen!

Tight Lines wünscht Euch der city-angler!