Donnerstag, 14. März 2013

Einhängeösen zum Nachrüsten

Viele von Euch werden dieses Problem kennen. Ihr habt Euch Eure Traumrute ausgesucht, alles scheint perfekt, doch dann sucht Ihr die Öse zum Einhängen Eurer Köder vergeblich an dem ausgewählten Rutenmodell. Warum manche Hersteller auf eine Hakenöse verzichten lässt sich nur spekulieren. Ob die eingesparten Materialkosten oder eine negative Beeinflussung der Rutenaktion der Grund für diese Einspaarungen sind bleibt (jedenfalls für mich) bis  heute ungeklärt.

Laut aufschreiend würden mancher nun behaupten, man könne den Köder in den Griff „einstechen“ oder ihn in den Leitring einhängen. Wer allerdings ein wenig auf die schöne Optik und die lange Lebensdauer seiner Rute aus ist, wird darauf verzichten. Ein Schelm wäre, wer an dieser Stelle behauptet, man könne so etwas nicht nachrüsten. Eine Hakenöse nach zu rüsten erfordert weder viel Aufwand, noch muss man besonderes Know How aufbringen um dieses um zusetzen. Eine einfache und schnelle Lösung bietet die Firma Fuji, wenngleich man hierfür etwas tiefer in die Tasche greifen muss, als es für normale Wickelösen der Fall ist. Dafür hat man aber (meiner Meinung nach) eine sehr komfortable und schnelle Lösungsmöglichkeit ohne Wickelbank, Rutengarn und Rutenlack in den Genuss einer solchen Öse zu kommen: Hook Keeper
Lose Hakenösen zum selber anbinden sind im Handel einiger Fachhändler zu bekommen.
Ich möchte an dieser Stelle eine Empfehlung geben: Einhängeösen
Um solche Ösen jedoch ansehnlich an den Rutenblank zu bekommen ist natürlich der Umgang mit Wickelgarn und Rutenlack unumgänglich. Als Bastelliebhaber habe ich mich einmal beigemacht und für einen Freund eine Öse gebastelt, da ich das nötige Material bei mir vörrätig hatte. Auch wenn dafür keine besonderen Kenntnisse erforderlich sind, braucht es schon ein wenig Geschick eine individuelle Hakenöse zu biegen.

Benötigt wird:


  • V2A oder V4A Draht ca. 1mm Durchmesser
  • Flachzange
  • Drehmel bzw. Hartmetallfeile



Ich habe dafür Stahldraht aus V4A bzw. V2A verwendet, da dieser rostfrei ist. Mit einer kleinen Flachzange habe ich zuerst das „U“ gebogen und dann die beiden Seitenarme abgewinkelt und in die richtige Länge gebracht. Dabei ist darauf zu achten, dass man beim Biegen sich ungefähr an einem Biegeradius orientiert, den den zweifachen Drahtdurchmesser nicht unterschreitet. 

Selbtsgebogene Hakenöse
Damit der Wickelgarn beim Anwickeln besser über die Enden der Öse gebracht werden kann, habe ich diese mit einer Hartmetallfeile bzw. mit dem Dremel und einer Schleifscheibe bearbeitet und flach angeschliffen. 

Abgeflachte Enden als Übergang für das Wickelgarn
Achtung: Beim Schleifen mit der Maschine kann es zu Funkenbildung kommen! 
Die sehr große Hitzeentwicklung während des Schleifens ist bei der Handhabung der Einhängeöse nicht zu vernachlässigen!

Nach dem Abkühlen kann diese Öse nun an den Rutenblank angewickelt werden. Ich wünsche Euch viel Spass beim Basteln!